11.09.2005
lrahlen.de: Sieg unter Brüdern: Familie Ndjeng trifft sich in Paderborn
Dominique Ndjeng lächelt listig. "Nee, wir haben letzte Woche das letzte Mal telefoniert." Pause - lange Pause. "Und seitdem nicht mehr..." Ist doch klar, natürlich tauschen Marcel und Dominique Ndjeng vor dem großen Duell keine Vereinsgeheimnisse aus. Auch nicht unter Brüdern. Aber eines wird Marcel, der in Paderborn im offensiven Mittelfeld mit bisher drei Toren einen fantastischen Saisonstart feiert, sicherlich wissen: dass Brüderchen Sonntag mit anreisen wird.

 
"Wir schauen schon immer, wer von uns beiden gerade die Nase vorn hat", gibt Dominique gerne zu, dass Marcel grad einen besseren Lauf hat. Aber wer weiß, wer den 23-jährigen Paderborner am Sonntag stoppen wird? Wie auch immer: der Zweikampfsieg würde ja in der Familie bleiben. Der Einsatz des 25-jährigen Studenten aus Münster kommt ganz darauf an, wie sich Sladan Asanin erholt. Der Innenverteidiger hatte am Freitag noch muskuläre Probleme. Sollte er nicht spielen können, rutscht Dominique in den Kader.

Vielleicht auch sonst, denn Ndjeng ist flexibler einsetzbar als Marco Kaminski, der vorerst zu den Amateuren zurückkehrt. Die LR-Abwehr steht um so mehr vor ernsthaften Problemen, weil Paderborn endlich auch die Spielberechtigung für den türkischen Mittelfeldspieler Dogan erhalten hat. Ein Defensiver mehr kann also nicht schaden. Was Dominique freut, denn Sonntag kommt Papa gucken. Und der wohnt nicht wirklich mal um die Ecke. Alexandre Ndjeng reist für die nächsten drei Wochen extra aus dem Kamerun an, um mit Mutter Barbara das (eventuelle) Duell der Söhne zu verfolgen. "Hat Mama gut hingekriegt, oder?", freut sich Marcel auf den sportlichen Familientreff.

Was Dominique aber vor der Premiere des Bruderkampfes - vorher spielten sie gemeinsam bei den Amateuren des FC Köln - nicht übermäßig nervös macht. "In der Jugend schon eher, wenn Papa dabei war, jetzt nicht mehr so. Klar kann man sich davon nicht frei sprechen, aber wenn der Ball läuft, vergisst man das." Anschließend ist sowieso alles in Butter, in Münster oder Paderborn wird dann im Familienkreis Wiedersehen gefeiert. Kann sein, dass dann der Fußball wieder zur Nebensache wird.