10.10.2005
dfb.de: Dieter Eilts: "Keine Experimente gegen Österreich"
Die U 21-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) steuert unter Trainer Dieter Eilts weiter auf Erfolgskurs: Bereits vor dem abschließenden Gruppenspiel zur EM-Qualifikation gegen Gastgeber Österreich am Dienstag (20.15 Uhr, live im DSF) in St. Veit steht die DFB-Auswahl als Gruppensieger fest und ist auch nach elf Spielen unter Eilts noch ungeschlagen. Im aktuellen Interview mit der DFB-Internetredaktion äußert sich der 40-Jährige zum Duell mit den Nachbarn aus der Alpenrepublik, zu den Aussichten für die Play-off-Spiele – und zum „Tor des Jahres“.


Frage: Herr Eilts, der Gruppensieg ist der deutschen Mannschaft nach dem 4:0 gegen Wales nicht mehr zu nehmen. Planen Sie angesichts dieser komfortablen Ausgangslage personelle Experimente?

Dieter Eilts: Es handelt sich nicht um Experimente, wenn ich die Spieler einsetze, die ich im Kader habe. Und natürlich wollen wir auch deshalb nicht experimentieren, weil wir das letzte Gruppenspiel ernst nehmen und es ebenfalls erfolgreich gestalten möchten.

Frage: Was erwarten Sie vom letzten Gruppengegner Österreich?

Dieter Eilts: Ich erwarte einiges von den Österreichern. Schließlich haben sie das geschafft, was uns zweimal nicht gelungen ist: einen Sieg gegen England. Allein schon aus diesem Grund erwarte ich eine hoch interessante Partie, aber auch, weil Duelle zwischen Deutschland und Österreich immer sehr reizvoll sind.

Frage: Ihre Mannschaft ist nun schon seit elf Spielen ungeschlagen, hat dabei acht Siege eingefahren. Wie wichtig ist diese Serie für Sie?

Dieter Eilts: So eine Serie ist ja schön und gut, unser Ziel – die EM-Qualifikation – haben wir aber noch nicht erreicht. Daher beschäftigen mich die Zahlen nicht. Wichtiger ist, dass die Ergebnisse gut fürs Selbstvertrauen der Spieler sind. Und das stimmt zurzeit, wie die Partie gegen Wales gezeigt hat.

Frage: Als Gruppensieger genießt Ihre Mannschaft im Play-off-Rückspiel Mitte November Heimrecht. Ein Vorteil im Kampf um die EM-Qualifikation?

Dieter Eilts: Ich will das Heimrecht im Rückspiel nicht überbewerten, denke aber schon, dass es ein kleiner Vorteil ist. Wenn es hart auf hart kommt, stehen wir dank der Unterstützung der Zuschauer sicher besser da. Wichtig ist auch hier, dass die Spieler mit Selbstvertrauen agieren – und das ist zu Hause hoffentlich der Fall.

Frage: Selbstvertrauen dürfte auch Ioannis Masmanidis getankt haben, den Sie gegen Wales einwechselten und der in seinem ersten U 21-Länderspiel prompt das 4:0 erzielte – ein echtes Traumtor. Hat der Treffer womöglich gar Chancen, zum „Tor des Jahres“ gewählt zu werden?

Dieter Eilts: Es war ein tolles, ein fantastisches Tor, weil Ioannis volles Risiko gegangen und dafür belohnt worden ist. Für ihn freut es mich wahnsinnig, dass es gleich im ersten Spiel so gut lief. Ob nun Tor der Woche, Tor des Monats oder Tor des Jahres – mal abwarten, was die Fernseh-Zuschauer am Ende daraus machen.