09.01.2006 Kicker: Masmanidis: Rehhagel lässt ihn beobachten
Heute, Montag, fliegt die Arminia ins Trainingslager nach Chiclana de la Frontera. Der Kader, der nach Spanien reist, sorgt bei den Verantwortlichen für Zuversicht.
Kein Wunder, machte der Klub auf dem Transfermarkt mit der Verpflichtung von Artur Wichniarek (28, Hertha BSC, ablösefrei, Vertrag bis 2008 plus Option bis 2009) und Ioannis Masmanidis (22, Karlsruhe, 500 000 Euro, Vertrag bis 2008) doch einen, zumindest für DSC- Verhältnisse, beachtlichen Schritt nach vorne.
Bediente man sich vergangenen Winter noch am "Wühltisch" der Discounter (Dalovic, León, Pinto), ging man diesmal zum Fachhändler. "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben uns vom Niveau verbessert", zeigt sich Reinhard Saftig zuversichtlich, der die Euphorie um die Neuen bremst: "Das sind mir fast schon zu viel Vorschusslorbeeren."
Beide Akteure sind, anders als die Nachkäufe der vergangenen Spielzeit, direkt ernsthafte Stammplatzkandidaten: Wichniarek, als Vertreter Zumas (beim Afrika-Cup) im Sturmzentrum, und Masmanidis im linken offensiven Mittelfeld. David Kobylik, beim Vorrundenfinale gegen Köln dort bärenstark, wechselt nach rechts. Vorausgesetzt, Masmanidis packt sofort den Sprung. Bei der Arminia schätzt man die Ballsicherheit und die Ideen des Linksfüßers, der auch zweite Spitze oder zentral hinter den Angreifern spielen kann. Dass sich Masmanidis (ein Bundesligaspiel für Leverkusen) für die Arminia entschied, lag vor allem an Thomas von Heesen. "Er hat ganz großen Anteil", so Masmanidis, der gar eine lukrativere Offerte aus Mainz ausschlug. "Das stimmt. Aber mich interessiert das Finanzielle nicht so, sonst hätte ich woanders hingehen müssen. Für mich ist wichtig, dass ich jetzt Bundesliga spiele." Für den Sommer, wenn sein Vertrag in Karlsruhe ausgelaufen wäre, waren einige andere Erstligisten an ihm interessiert.
Jetzt ist er in Bielefeld und will einen Stammplatz erobern. Masmanidis unmissverständlich: "Die Schnupperzeit ist für mich vorbei. In Leverkusen habe ich das lange genug getan." Doch auch wenn er als "Wunschspieler" von von Heesen gilt, weiß der 22-Jährige um die starke Konkurrenz.
Solche könnte auch der DFB bekommen, obwohl Masmanidis für diesen im Oktober in der U 21 gegen Wales (4:0) in der EM-Qualifikation 21 Minuten spielte und einen Treffer erzielte. Eine Sonderregelung der FIFA könnte trotzdem noch einen Verbandswechsel ermöglichen. Das Interesse aus seiner griechischen Heimat besteht jedenfalls. Masmanidis ist im Blickfeld Otto Rehhagels. Dessen Co-Trainer Ioannis Topalidis bestätigt: "Wir beobachten Masmanidis."